Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) ist eine der häufigsten Volkskrankheiten in Europa und den USA. Übergewicht, Stress, falsche Ernährung und mangelnde Bewegung sind die häufigsten Ursachen für diese schleichende Erkrankung, die leider oft zu spät erkannt wird. Dabei ist nach Studien in Deutschland etwa jeder zweite Erwachsene von hohem Blutdruck betroffen.
Obwohl arterielle Hypertonie mit einer jahrelangen Symptomfreiheit einhergeht, sind die Gesundheitsrisiken über einen langen Zeitraum sehr hoch. Blutdruckpatienten haben ein dreifach erhöhtes Herzinfarktrisiko. Die Wahrscheinlichkeit für einen Schlaganfall ist sogar um das Siebenfache gegenüber Patienten mit normalem Blutdruck erhöht. In der Regel kann ein erhöhter Blutdruck medikamentös und durch eine Veränderung des Lebensstils dauerhaft korrigiert werden. Hierzu ist jedoch eine engmaschige Blutdruckkontrolle unbedingt erforderlich. Dank moderner Blutdruckmessgeräte kann diese Kontrolle auch bequem zu Hause erledigt werden und erspart somit den regelmäßigen lästigen und zeitaufwändigen Gang zum Hausarzt. Der Ratgeber zeigt auf, worauf man beim Kauf eines Blutdruckmessgerätes achten sollte und stellt die führenden Modelle unserer Praxischecks vor.
Top Blutdruckmessgeräte
- Boso Medicus Family
- 4 x 1,5 V Batterien
Stromversorgung
Netzadapter optional - 839 g
Gewicht - inkl. Manschette
- Omron M500
- 4 x 1,5 V Batterien
Stromversorgung
Netzadapter optional - 380 g
Gewicht - inkl. Manschette
- Panasonic EW-BW 10
- 2 x 1,5 V Batterien
Stromversorgung - 110 g
Gewicht - inkl. Manschette
Handgelenk | Oberarm | Sphygmomanometer |
>>> Handgelenk Blutdruckmessgeräte | >>> Oberarm Blutdruckmessgeräte | >>> Sphygmomanometer |
1. Was ist ein Blutdruckmessgerät?
Ein Blutdruckmessgerät ist ein Messgerät, das den arteriellen Druck des Blutes misst und somit Auskunft darüber gibt, ob der Blutdruck zu hoch ist oder sich im Normalbereich befindet. Dabei werden der systolische Wert und der diastolische arterielle Druck ermittelt.
2. Wie funktioniert ein Blutdruckmessgerät?
Ein Blutdruckmessgerät zeigt dem Anwender den Bluthochdruck an. Dabei werden zwei Werte gemessen. Zuerst wird der arterielle Druck gemessen, mit dem das Blut in das Herz gelangt. Dieser Wert wird auch diastolisch genannt. Das Blutdruckgerät erzeugt dabei so lange Druck auf die Arterie, bis kein Blut mehr durch diese fließen kann.
Daraufhin wird der Druck langsam über ein automatisches Ventil gesenkt und der zweite Wert wird ermittelt. Dieser Wert ist der Druck, mit dem das Blut wieder aus dem Herz austritt. Er wird systolisch genannt. Beide Werte werden in der Einheit mmHg angegeben, die speziell für Blutdruckeinheiten benutzt wird. Viele moderne Blutdruckmessgeräte geben neben den diastolischen und systolischen Werten auch die Pulsfrequenz an oder zeigen Herzrhythmusstörungen auf.
3. Die unterschiedlichen Ausführungen von Blutdruckmessgeräten
Generell unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Arten von Blutdruckmessgeräten: Sphygmomanometer, Handgelenkblutdruckmessgerät und Oberarmblutdruckmessgerät.
- Sphygmomanometer
Das Sphygmomanometer ist den meisten Menschen von ihren Besuchen beim Arzt bekannt. Hier wird eine Oberarmmanschette angelegt und die Herzgeräusche werden mit einem Stethoskop kontrolliert. Diese sogenannte Korkoff-Methode gilt als die genaueste Messmethode, bedarf aber auch einer guten Ausbildung und langer Übung.
Für die häusliche Kontrolle durch den Patienten selbst ist das Sphygmomanometer daher nicht zu empfehlen, da zu viele Fehler auftreten können und die Messergebnisse dadurch drastisch verfälscht werden können. Inzwischen gibt es vollautomatische Messgeräte für Handgelenk und Oberarm, bei denen wesentlich weniger Fehler unterlaufen können und die trotzdem sehr genaue Ergebnisse liefern. Welches der beiden Geräte das Richtige für einen selbst ist, findet man am besten durch Ausprobieren heraus. Wichtig ist nur, dass man sich auf lange Sicht für ein Gerät entscheidet, um vergleichbare Werte zu erhalten.
- Handgelenkblutdruckmessgerät
Handgelenkmessgeräte sind kompakt und einfach zu bedienen. Allerdings sind sie in der Handhabung etwas gewöhnungsbedürftig, da das Gerät während der Messung auf Herzhöhe gehalten werden muss, was nicht jedem auf Anhieb leicht fällt.
- Oberarmblutdruckmessgerät
Das Oberarmmessgerät besteht aus einer Manschette und einem Anzeigegerät, die baulich voneinander getrennt und durch einen Schlauch miteinander verbunden sind. Die Manschette befindet sich während der Messung bereits automatisch auf Herzhöhe, daher ist diese Methode intuitiv meist einfacher anzuwenden.
Detaillierte Informationen sowie die Vor- und Nachteile der einzelnen Blutdruckmessgeräte haben wir auch in unseren Ratgebern und Praxischecks zu den jeweiligen Geräten ausführlich dargestellt.
4. Die Vor- und Nachteile eines Blutdruckmessgerätes
Allgemein gesprochen haben Blutdruckmessgeräte, egal welche Art man bevorzugt, folgende Vor- und Nachteile:
Vorteile:
- dient der Gesundheitsvorsorge
- selbstständige Früherkennung von Unregelmäßigkeiten und Bluthochdruck
- kann zu Hause angewendet werden ohne zeitraubenden Arztbesuch
- Puls und Herzrhythmusstörungen können parallel überwacht werden
- Messergebnisse liegen in Sekundenschnelle vor
Nachteile:
- falsche Anwendung führt zu falschen Ergebnissen
5. Die führenden Hersteller von Blutdruckmessgeräten
Folgende Hersteller konnten sich in den letzten Jahren einen Namen im Segment der Blutdruckmessgeräte machen:
- Omron
- Boso
- Panasonic
- AEG
- Medisana
- Sanitas
- Beurer
- Braun
In unseren ausgiebigen Probetreihen stachen ein paar Modelle ganz klar aus der breiten Masse hervor. In Sachen Qualität, Verarbeitung und Leistung überzeugte uns besonders das Omron M500 für den Oberarm und trat als Sieger im Vergleich hervor. Weiterhin empfehlenswerte Geräte liefern die Hersteller Boso (Medicus), die Firmen Panasonic, Sanitas und Medisana. Alle genannten Modelle überzeugten uns im Blutdruckmessgerät-Praxischeck und sind klare Empfehlungen der Redaktion.
6. Blutdruckmessgeräte im Test: Die Testkriterien der Stiftung Warentest
Nach 2001, 2006 und 2010 testete und beurteilte die Stiftung Warentest Blutdruckmessgeräte erst kürzlich erneut (05/2016). Unter den 15 Geräten, darunter acht für den Oberarm sowie sieben für das Handgelenk, bekamen nur drei Geräte die Gesamtnote "gut". Besonderes Augenmerk legte die Stiftung Warentest im Test auf die Messgenauigkeit (60%) und die Handhabung (30%). Die restlichen 10% bewerten die Störanfälligkeit der Geräte. Die Stiftung Warentest weist besonders darauf hin, dass eine richtige Handhabung essentiell für die Genauigkeit und Richtigkeit der Messwerte ist.
7. Kundenbewertungen
Kunden bewerten bzw. kritisieren bei Blutdruckmessgeräten ganz ähnlich wie die Stiftung Warentest vor allem drei Gesichtspunkte: eine einfache Handhabung bzw. Bedienbarkeit, die Genauigkeit der Ergebnisse, sowie die Darstellung bzw. das einfache Ablesen der Werte. Weiterhin werden in der heutigen Zeit auch eine Vielzahl an Funktionen und Zubehör immer wichtiger für viele Kunden.
- Bedienbarkeit und Ablesen der Werte
Egal ob Tasten oder Touchdisplay, das Blutdruckmessgerät muss vor allem eines sein: intuitiv und leicht ablesbar. Daher sind vielen Kunden eine Ein-Knopf-Bedienung, ein einfaches Anlegen der Manschette und ein XXL-Display mit großen Zahlen wichtig.
- Messgenauigkeit
Die Genauigkeit überprüfen viele Kunden, indem sie die Messergebnisse des Geräts mit den Ergebnissen anderer Geräte oder ihres Arztes vergleichen. Hier sollten keine großen Abweichungen auftreten. Das würde sonst unnötig beunruhigen oder zu häufigen Messungen führen. Es ist wichtig, dass man sich auf die Messergebnisse seines Geräts „verlassen“ kann. Eine „Vergleichsmessung“ beim Hausarzt oder im Zuge eines Hausbesuchs (Arzt oder Pflegedienst) schafft hier Klarheit.
- Funktionen und Zubehör
Pulsmessungen, Erkennung von Herzrhythmusstörungen, grafische Anzeigen, Speichern der Ergebnisse und Übertragung an den PC, all das wünschen sich vor allem jüngere Kunden mittlerweile von ihren modernen Blutdruckmessgeräten.
8. Dieses Zubehör ist für einen Blutdruckmessgeräte erhältlich
Für die meisten Blutdruckmessgeräte wird kein zusätzliches Zubehör benötigt. Fast alle Geräte kommen bereits in handlichen Transportboxen, die auch das Verstauen zu Hause erleichtern und das Gerät schützen. Für Oberarmmessgeräte gibt es jedoch eine Besonderheit, die man nicht außer Acht lassen sollte. Der richtige Sitz der Manschette ist das A und O eines jeden Geräts. Daher sollte man unbedingt auf die richtige Passform achten. Manschetten gibt es in unterschiedlichen Größen. Diese sind bereits in kleinen Größen für Kinder erhältlich und gehen bis zu den XXL-Modellen für kräftige Oberarme.
Viele Blutdruckmessgeräte werden mit einer Universalmanschette ausgeliefert, so dass es sich oft empfiehlt je nach Armoberweite eine zusätzliche Manschette zu erwerben. Jedoch muss man sich vorher informieren, ob die Manschette auswechselbar ist, dies ist nicht bei allen Modellen der Fall. Moderne Geräte sind außerdem inzwischen oft dazu fähig mit dem Computer zu kommunizieren. Hierfür wird in den meisten Fällen ein USB-Kabel benötigt. Oft ist dieses im Lieferumfang enthalten, jedoch solle man sich auch hier vorher informieren und gegebenenfalls ein entsprechendes Kabel besorgen, falls man diese Option nutzen möchte. Auch eine Anbindung via Bluetooth mit einer Smartphone-App ist heute schon bei vielen High-end Modellen möglich.
9. Darauf sollten Sie beim Kauf achten
Vor dem Kauf eines Blutdruckmessgeräts empfiehlt es sich generell mit einem Arzt zu sprechen und seine Empfehlungen anzuhören. Oft ist es möglich verschiedene Blutdruckmessgeräte in der Apotheke mal zu vergleichen, so dass man ein Gefühl dafür bekommt, ob einem das Messen mit einem Handgelenkmessgerät oder mit einem Oberarmmessgerät mehr zusagt und liegt.
Hier sollte man sich aber nicht dirket zum Kauf überreden lassen, in der Regel kosten die gleichen Gerätschaften aus der Apotheke ein Vielfaches gegenüber unseren Amazon-Preisempfehlungen! Egal für welche Art von Messgerät man sich entscheidet, folgende Kriterien sollte man auf jeden Fall vor dem Kauf bedenken:
- Genauigkeit
Bei einem medizinischen Gerät kommt es vor allem auf die Genauigkeit der Messwerte an. Die Messgenauigkeit hat deshalb einen sehr großen Einfluss auf das Gesamtergebnis in der Bewertung eines Blutdruckmessgerätes.
- Handhabung
Ein Blutdruckmessgerät, egal welcher Bauart sollte einfach zu bedienen sein. Eine Ein-Knopf-Bedienung gehört bei allen neuen Geräten mittlerweile zum Standard. Bedienungsfehler sind damit nahezu ausgeschlossen. Gerade für ältere Patienten ist ein großes Display mit klar strukturierten Informationen besonders wichtig. Achten Sie beim Kauf deshalb auf Geräte mit einem XXL-Display. In unseren Praxischecks beschreiben wir Bedienbarkeit und Handhabung ausführlich.
- Funktionen
Moderne Blutdruckmessgeräte können mit einem sehr großen Funktionsumfang ausgestattet sein. So gehört beispielsweise die Pulsfrequenz bei nahezu allen Messgeräten mit zu den erfassten Messwerten. Einige Sensoren bieten sogar eine Herz-Arrhythmie-Erkennung an, mit der Herzhythmusstörungen frühzeitig erkannt werden können. Viele Geräte verfügen auch über einen Messwertspeicher oder über eine Exportfunktion für Messwerte. Damit importieren Sie Ihre Blutdruckmesswerte in ein Tabellenkalkulationsprogramm und können Sie beispielsweise grafisch auswerten. Auch langfristige Trends können sie so leichter sichtbar machen.
- Zubehör
Für eine ganze Reihe von Blutdruckmessgeräten ist optionales Zubehör erhältlich. Bei Oberarmmessgeräten sind beispielsweise Manschetten in verschiedenen Größen erhältlich. Ein eventueller Datenaustausch mit dem Computer erfolgt in der Regel mithilfe eines USB-Kabels. Wir informieren Sie in unseren Vergleichen ausführlich über optionales Zubehör und beschreiben genau den Lieferumfang jedes Gerätes.
Videotipp (Warum ist richtiges Blutdruckmessen wichtig?):
Quelle: www.hochdruckliga.de
Bewertung der Informationen: |
---|